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Absicherung im Pflegefall: Mit der Pflegezusatzversicherung zur Pflegevollversicherung 2022

Datum
12.05.2022

Titel
Absicherung im Pflegefall: Mit der Pflegezusatzversicherung zur Pflegevollversicherung

Inhalt

Auch in der neuen Legislaturperiode bleibt das Thema Pflege eine Herausforderung für die neue Bundesregierung. Mit dem „Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung“ wurde zwar gerade noch im vergangenen Jahr eine neue Pflegereform vom Bundestag beschlossen, die eine Entlastung für Pflegebedürftige darstellt. Der Koalitionsvertrag der ‚Ampel-Koalition‘ stellt diese aber wieder auf den Prüfstand und stellt weitere Leistungsverbesserungen mit Blick auf die steigenden Kosten in der Pflege in Aussicht, wobei Fragen der Finanzierung weitgehend offenbleiben.

Gleichzeitig steigt die Zahl derer, die eine Pflege benötigen weiter an. Waren 2016 deutschlandweit 2,94 Millionen Menschen pflegebedürftig gewesen, betrug die Zahl 2020 bereits 4,57 Millionen, was einen Anstieg von 55 % bedeutet.1 Dieser steigenden Zahl von Leistungsempfängern stehen immer weniger erwerbstätige Beitragszahler gegenüber. Bereits bis 2035 ist in den westdeutschen Flächenländern mit einem Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter um bis zu 11 Prozent und in den östlichen Flächenländern sogar um bis zu 15 Prozent zu rechnen.

Das Risiko einer Pflegebedürftigkeit und der damit einhergehenden finanziellen Belastung ist der Bevölkerung mittlerweile auch bekannt. In einer Allensbach-Untersuchung vom Juni 2019 machten sich 46 % der Befragten Sorgen, im Pflegefall nicht ausreichend abgesichert zu sein. Besonders ausgeprägt war diese Sorge demnach mit 58 % bei Senioren ab dem 60. Lebensjahr.3 Im Pflegefall müssen nämlich nicht nur die Altersrente, sondern auch vorhandene Ersparnisse und Vermögenswerte zur Deckung der Versorgungslücke herangezogen werden. In diesem Zusammenhang drängt sich bei Paaren vielfach die Frage nach der künftigen finanziellen Situation des (Ehe-)Partners auf. Trotz dieses Unbehagens und der starken (medialen) Aufmerksamkeit, die dem Pflegethema gewidmet wurde, entwickelten sich die Bestandszuwächse in der Pflegezusatzversicherung in den vergangenen Jahren paradoxerweise deutlich rückläufig.

Aufgrund dieser Entwicklungen haben wir unsere Vorjahresstudien aktualisiert. Dabei stellen wir im Folgenden zunächst einmal die verschiedenen Produktlösungen und ihre individuellen Besonderheiten vor. Hierbei erläutern wir auch, worauf der Kunde beim Abschluss einer Pflegezusatzversicherung achten sollte, damit diese auch im eventuellen Pflegefall, der in aller Regel erst Jahrzehnte später auftritt, noch bedarfsgerecht ist. Darüber hinaus ermitteln wir anhand von Rechenbeispielen, welche monatlichen Beiträge vonnöten wären, um die
derzeit bestehende Pflegelücke mit Hilfe einer Pflegezusatzversicherung zu schließen.